MODAUTAL. Großübung der Modautaler Feuerwehren: Die Szenerie wirkt filmreif: Rotierende Blaulichter tauchen Fahrbahn, Häuser und Vorgärten in Asbach in ein gespenstisches Licht.
Feuerwehrmänner in dunkler Einsatzkleidung, auf deren Reflektoren sich das Licht eines Scheinwerfermastes spiegelt, eilen zwischen Fahrzeugen und dem „Haus Bergfrieden“ hin und her. Kollegen mit Atemschutzgeräten dringen ins Innere des Hauses ein, suchen sich durch das verqualmte Treppenhaus einen Weg in die Etagen.
Als am Freitagabend kurz nach 19 Uhr zunächst das hausinterne Sicherheitssystem einen Brand in dem zum Reha-Zentrum Reas gehörenden Haus signalisiert, wird sofort Alarm ausgelöst, werden als erste Maßnahme die Bewohner evakuiert. Schon wenige Minuten später treffen die ersten Löschfahrzeuge aus Asbach und Ernsthofen am Einsatzort ein. Angenommener Fall: Zimmerbrand mit starker Verqualmung des gesamten Gebäudes.
Da sich das Reha-Zentrum über mehrere Gebäude erstreckt, in denen rund 200 Patienten untergebracht sind, ist dies eine Einrichtung mit verstärktem Gefährdungspotential, wie Bürgermeister Klaus-Peter Schellhaas sagt. Erst kürzlich habe man bei einem Zimmerbrand negative Erfahrungen machen müssen. Damals habe ein Bewohner bei der Leitstelle den Brand gemeldet. Das Ergebnis: In Alsbach an der Bergstraße rückten Löschzüge zum dortigen Reha-Zentrum aus. Im Modautaler Ortsteil Asbach konnte der Brand glücklicherweise von Bediensteten der Einrichtung mit Feuerlöschern unter Kontrolle gebracht werden.
Dies hatte man jetzt zum Anlass genommen, die Alarmierungs- und Ausrückpläne zu überarbeiten und mit der Übung zu überprüfen.
Diesmal klappte alles: Nach der Alarmierung rücken die Modautaler Feuerwehren Asbach, Allertshofen-Hoxhohl, Brandau, Ernsthofen und Klein-Bieberau/Webern aus. Parallel dazu werden weitere Kräfte gemäß des Alarmplanes hinzugezogen, so dass auch das Rote-Kreuz, der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises aus Pfungstadt, die Schnell-Einsatzgruppen des DRK Modau/Modautal und Nieder-Beerbach sowie der Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst dorthin beordert werden – und auch in Asbach ankommen.
Vor Ort gilt es, das betroffene Gebäude unter schwerem Atemschutz zügig nach vermissten Personen zu durchsuchen, diese ins Freie zu verbringen und das angenommene Feuer zu bekämpfen. Parallel dazu müssen die Verletzten versorgt und Krankenhäusern zugeteilt, unverletzte Bewohner – 32 an der Zahl – entsprechend betreut werden.
Dies alles erfordert bei einem solchen Objekt und so vielen Betroffenen eine straffe Organisation mit klarer Aufgaben- und Abschnittsteilung. So konnten Gemeindebrandinspektor Frank Hach, Bürgermeister Schellhaas und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst den mehr als 70 Einsatzkräften der Hilfsorganisationen ein gutes Zusammenspiel und den neuen Alarmplänen Effektivität bescheinigen. Bei der Nachbesprechung konnte der Gemeindebrandinspektor aus den Händen des Reas-Geschäftsführers Jorgos Schütz einen Scheck zur Teilfinanzierung des neuen Sprungretters entgegennehmen, der bei dieser Übung erstmals eingesetzt wurde.