Zum Ende des Sommerhalbjahres stand für die Feuerwehren aus dem oberen Modautal die zweite Tagesübung für das Jahr 2019 an. Diese fand am 12. Oktober am Feuerwehrhaus Lützelbach statt. Die Einsatzkräfte aus den Feuerwehren Allertshofen/Hoxhol, Brandau und Lützelbach befassten sich an diesem Übungssamstag gleich mit vier unterschiedlichen Themen. So bewältigten sie 4 Stationen; zwei vor und zwei nach dem gemeinsamen Mittagessen. Bei Station eins übten die Einsatzkräfte das Vorgehen, nach dem ein Kamerad in einem verrauchten Gebäude verunglückt ist. So rüsteten sich die Retter für den Retter neben der normalen Innenangriffs Ausrüstung, die aus der feuerfesten Kleidung, einem Atemschutzgerät, einer Feuerwehraxt, einer Wärmebildkamera, einer Lampe, einem Funkgerät und einem Schlauch mit Strahlrohr besteht mit einer sogenannten Atemschutznotfalltasche aus, in der sich eine weitere Pressluftflasche für den verunfallten Kameraden befindet. Mit dieser Ausrüstung gingen die Kameradinnen und Kameraden in dem verrauchten Raum vor und suchten ihren hilfesuchenden Kameraden. Die eingeschränkte Sicht erschwerte das Suchen und Retten ungemein aber machte so die Ausbildung sehr realistisch.

Station zwei war die Technische Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall, abgekürzt TH-VU. Hierbei unterstützte die Deformierung, Stapel und das auf die Seite Legen der PKWs durch einen Radlader das realitätsnahe retten der zwei verunfallten Personen. An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an die zwei tapferen Jugendfeuerwehrmitglieder, die sich gleich viermal mit schwerem Gerät aus den Autos haben retten lassen. Bevor sie allerdings gerettet werden konnten, mussten sie von ihren größeren Kameradinnen und Kameraden erst einmal mit den Hydraulischen Rettungssatz befreit werden. Dieser besteht aus einer sogenannten Rettungsschere, mit der man Autoteile wie die Säulen einfach durchtrennen kann. Zusätzlich zur Schere besteht der Rettungssatz aus einem Spreizer, mit dem man wie der Name schon sagt, Dinge auseinanderspreizen kann. So zum Beispiel eine verkeilte Tür, die man so mit wenig Kraftaufwand geöffnet bekommt.

Bei Station drei ging es darum, die verschiedenen Pumpenarten, die wir im südlichen Modautal besitzen, überörtlich jeder/jedem näher zu bringen. Denn jede Pumpe ist anders zu bedienen. So gibt es neuere Pumpen, bei denen die Bedingung durch eine automatische Steuerung unterstützt wird. Allerdings gibt es auch ältere Modelle, bei denen die Steuerung noch weitgehend manuell funktioniert.

Die vierte Station beschäftigte sich mit dem Retten und Bergen an einem Hang. Hier wurde ein Kamerad mit einer sogenannten Schleifkorbtrage an einem Hang nach oben gezogen. Das Ganze lief wie folgt ab: Als erstes musste eine Person zu dem vermeintlich Verunglückten absteigen. Diese musste sich allerdings mit einer Feuerwehrleine oben sichern, bevor sie den Hang runter gehen durfte. Anschließend nahmen sich zwei weitere Retter die Schleifkorbtrage, die oben an einer Leine und einem Flaschenzug gesichert war, sicherten sich daran und gingen ebenfalls den Abhang zu der zu rettenden Person runter. Im Anschluss legten sie die Person in die Trage und die oben verbliebenden Retter zogen die Trage mit Unterstützung der zwei anderen Retter an der Trage hoch.

Gegen 16 Uhr hatte jeder mal jede Station durch und die Übung ging in ein gemeinsames Aufräumen über. Nach den knapp 8 Stunden Übung sind wir wieder ein Stück besser ausgebildet um der Bevölkerung im Ernstfall zu Helfen.

Kasimir Frank

Pressewart der FF Brandau