ERNSTHOFEN - Ludwig Bär, Wehrführer der Feuerwehr Ernsthofen, hat bei der kürzlich abgehaltenen Jahresversammlung in der Festhalle sein Amt zur Verfügung gestellt – nach 29 Jahren im Dienst.
Als Grund führte er berufliche und private Verpflichtungen an, die ihm nicht mehr ermöglichten, das Amt so auszuführen, wie er es sich vorstellt. „Außerdem ist es nach 29 Jahren aus meiner Sicht Zeit, Platz für Jüngere zu machen“, stellte Ludwig Bär vor mehr als 30 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Ernsthofen klar. Die Aufgabe habe ihm immer großen Spaß gemacht.
1985, damals war Bär 19 Jahre alt, wurde er zum stellvertretenden Wehrführer gewählt. Vier Jahre später stieg er auf zum Wehrführer. Das Amt hatte er bis jetzt inne – ohne Unterbrechung. Der Vorsitzende des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Ernsthofen, Jürgen Heyd, dankte dem scheidenden Wehrführer für sein Engagement und seinen Einsatz. „Du hast Feuerwehr immer gelebt“, sagte Heyd, „es ist kein geeigneterer und gewissenhafterer Wehrführer denkbar als Du es warst, lieber Ludwig.“
Hohe Ansprüche an sich und andere gestellt
Sowohl fachlich als auch von seiner Art der Menschenführung habe Ludwig Bär in den fast drei Jahrzehnten seiner Arbeit an der Spitze der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Ernsthofen Herausragendes geleistet. „Die hohen Ansprüche, die du an dich und an andere gestellt hast, haben die sehr gute Qualität in der Ausbildung und beim Leistungsstand der aktiven Abteilung zur Folge gehabt“, fasste Heyd zusammen.
Im Anschluss wurde die neue Wehrführung in geheimer Wahl, die der Modautaler Bürgermeister Jörg Lautenschläger leitete, bestimmt. Zum Vorschlag kam als neuer Wehrführer der bisherige Stellvertreter von Ludwig Bär, Michael Kraft. Der Kandidat wurde bei 15 Stimmberechtigten mit 13 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung und einer ungültigen Stimme mit großer Mehrheit zum neuen Wehrführer gewählt.
Michael Kraft dankte für das entgegengebrachte Vertrauen und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sein Vorgänger Ludwig Bär ihn weiter mit seinem Sachverstand und seiner Erfahrung unterstützen möge. Im Anschluss überreichte Kraft seinem Vorgänger ein Glas mit Grillsauce. Dieses Symbol steht für Bärs Geschenk zum Abschied seiner Feuerwehrkameraden aus der Wehrführerschaft. Es soll im Frühsommer zum Einsatz kommen, wenn die Kollegen von der Feuerwehr ihrem bisherigen Wehrführer ein großes Grillfest organisieren.
Zum neuen stellvertretenden Wehrführer wurde bei einer Enthaltung und ohne Gegenstimme Kay Löchner gewählt. Gegen Ende der Jahreshauptversammlung dankten auch Bürgermeister Lautenschläger und Gemeindebrandinspektor Bauer Ludwig Bär für seinen großen Einsatz und seine Leidenschaft. „So ein Feuerwehrmann, wie du es bist, lieber Ludwig, kann sich jede Wehr nur wünschen“, sagte Lautenschläger