Bürgermeister Lautenschläger konnte zahlreiche Gäste zur Fahrzeugübergabe begrüßen, die im Rahmen des 40 jährigen Jugendfeuerwehr Jubiläums in Klein-Bieberau vollzogen wurde. Es waren Gäste aus Politik, der Notfallseelsorge, den Hilfsorganisationen und den Feuerwehren der Einladung gefolgt.
Bürgermeister Lautenschläger gab einen kurzen Überblick über die Beschaffung aus kommunaler Sicht und dankte allen Beteiligten für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Rahmen der Beschaffung des Fahrzeugs.
Der Gemeindebrandinspektor Frank Hach erläuterte die technischen Daten zum Fahrzeug und stellte die einzelnen Stufen der Beschaffung dar. Unzählige Stunden seien für die Planung und Konzeptentwicklung eingeflossen. Auch die Tatsache, dass das Fahrzeug bereits komplett mit Digitalfunk ausgestattet werden konnte, erforderte einen hohen Einsatz.
Kreisbrandinspektor Stühling überbrachte die Grüße der Feuerwehren des Landkreises Darmstadt-Dieburg, sowie des Kreisfeuerwehrverbandes. Er beglückwünschte die Bürger der Gemeinde Modautal, sowie die Feuerwehr. Mit dem neuen Einsatzfahrzeug werde der ständigen technischen Weiterentwicklung unserer Gesellschaft Rechnung getragen.
Die anschließende Fahrzeugweihe wurde durch den Notfallseelsorger Pfarrer Winfried Steinhaus durchgeführt. Pfarrer Steinhaus berichtete von Einsätzen der Feuerwehr und sprach einen Segen aus, dass alle Einsatzkräfte vom Feuerwehrdienst unbeschadet nach Hause zurückkehren mögen.
Zum Fahrzeug:
Das Fahrzeug ersetzt einen rund 20 Jahre alten ELW. Bedingt durch die Topografie der Gemeinde mit Einsatzbereichen auf rund 600 Höhenmetern wurde größter Wert auf Allradantrieb gelegt. Das neue Fahrzeug wurde auf einem Mercedes Sprinter 316 CDI aufgebaut und verfügt über einen zuschaltbaren Allradantrieb. Der Motor leistet 163 PS (120 kW), geschaltet wird mit einem 6 Gang Handschaltgetriebe. Für den Ausbau wurde ein Fahrzeug mit Hochdach und einem Radstand von 3.665 mm gewählt. Die Hecktüren sind als Drehtüren in einer Blechvariante ausgeführt. Zur Sicherheitsausstattung gehören neben Fahrer- und Beifahrerairbags auch Windowbags für Fahrer und Beifahrer. Im Bereich des Fahrwerks ist ESP, ABS, ASR und ein Bremsassistent vorhanden.
Das Fahrzeug wurde durch die Fa. Schmidt Sonderfahrzeugbau in Karlsruhe aufgebaut. Beim Fahrzeugkonzept wurden im mittleren Bereich zwei Funkarbeitsplätze mit großem Arbeitsbereich vorgesehen. Die Besprechung der Funktechnik erfolgt über 2 Stück Major BOS 2. Es wurden drei MRT Digitalfunkgeräte (Motorola MTM 800) fest in der Technikkonsole verbaut. Zusätzlich wurden zwei analoge 4m FuG 8B1 Geräte integriert. Ein 8b1 ist ebenfalls über die Major BOS2 zu besprechen, das zweite Gerät kann entweder mittels Commander 5 FMS Bedienhandapparat vom Platz des Fahrzeugführer oder über die Zweitbesprechung am Funkhauptarbeitsplatz besprochen werden.
Um das Fahrzeug permanent im Einsatz betriebsbereit halten zu können, wurde großer Wert auf die Auslegung der Energiebilanz gelegt. Im Fahrzeug sind deswegen voneinander unabhängige Batteriesysteme verbaut. Die Aufgabe der Starterbatterie ist einzig und allein die elektrische Anlage des Fahrgestelles sicherzustellen. Zur Sicherstellung der Energieversorgung der Funk- und Kommunikationstechnik wurde ein leistungsfähiger Spannungswandler 2000VA verbaut, der über eine zweite Batterie, über Fremdeinspeisung oder über den laufenden Fahrzeugmotor gespeist wird. Es wurde bewusst auf einen Stromerzeuger verzichtet.
Als Signalanlage wurde eine Hänsch DBS 3000 in LED Technik verbaut, am Fahrzeugheck wurde eine Heckblitzleuchte montiert, sowie zwei Frontblitzer im Kühlergrill integriert.
Die Feuerwehr Modautal hat ihren Einsatzstellenfunk bereits zum 01.05.2012 auf die neuen digitalen Handfunkgeräten (HRT) Motorola MTP850 FuG umgestellt. Im neuen ELW wurden vier HRT´s mit Ladeschale verbaut. Die MRT und HRT Geräte wurden über den Warenkorb Hessen bezogen und dem Aufbauer zur Verfügung gestellt. Für Einsätze in Nachbargemeinden werden 10 analoge Fug 11 Funkgeräte als Rückfallebene mitgeführt. Das Fahrzeug verfügt über eine umfangreiche Antennen- und Kopplertechnik zur Versorgung der Funktechnik.
Zur Sicherung der mitgeführten Schlüssel von Brandmeldeanlagen und Sonderobjekten, sowie der Tankkarte, wurde ein Schlüsseltresor integriert, der mit der elektronischen Schließung „Modautal“ ausgestattet ist und nur den Mitgliedern der ELW Gruppe den Zugriff erlaubt.
Gemäß Alarm- und Ausrückeordnung ist der ELW1 der FF Modautal bei allen Einsätzen der acht Ortsteilfeuerwehren eingebunden und verfügt daher über eine umfangreiche Zusatzbeladung:
Wärmebildkamera, Gasmessgerät, Türöffnungswerkzeug, Notfallrucksack, Atemschutzgerät, Pumpenpositionierungsgerät, 2x Laptop - eines mit festem Monitor, Multifunktionsgerät, Telefonanlage, Einspeisemöglichkeit für Netzwerk und Telefonleitungen.
Zur Einhaltung des Normgewichtes von 3.500 kg musste die Besatzung mit 1/2 gewählt werden. Das Fahrzeug verfügt über genügend Stauräume, die auch eine Verlastung von Einsatzkleidung und Helmen für die Einsatzmannschaft des Fahrzeuges ermöglicht und somit ein effizientes Arbeiten gewährleistet. Im Heckbereich wurde ein Sortimo Koffersystem mit Auszug integriert, sowie eine ausziehbare Arbeitsfläche vorgesehen.
Das Fahrzeug wurde durch das Land Hessen gemäß Brandschutzförderrichtlinie mit 19.500,-- Euro gefördert. Die Gesamtkosten des Fahrzeugs belaufen sich rund 80.000,-- Euro.
Text/Bild: Feuerwehr Modautal
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