Die Einheiten wurden für die überörtliche Hilfe im Landkreis Altenkirchen (Rheinland-Pfalz) zu einem großen Waldbrand durch das Land Hessen angefordert. Dieser Ablauf bei der Anforderung und die Umsetzung vor Ort galt es bei dieser Übung abzuarbeiten.
Die Anforderung durch das Land Hessen setzte den Übungsbetrieb am Freitag in gang. Nach der Anforderung und Alarmierung der Gemeinde- und Stadtbrandinspektoren setzten sich die Einheiten in das Übungsgebiet in Marsch. Die Unterbringung der Teilnehmer erfolgte in Unterkunftsgebäuden der Bundeswehr im Übungsgebiet. Dort wurde auch die Verpflegung eingenommen. Der angrenzende Truppenübungsplatz bot beste Voraussetzungen für die Übungen so dass Teilbereiche für die Übungsszenarien genutzt wurden. So stand für das Waldbrandszenario ein komplettes Übungsdorf mit angrenzendem Teich zur Löschwasserversorgung umgeben von Waldflächen zur Verfügung. Dort trainieren normalerweise die Soldaten für den Häuserkampf. Ein zweiter Bereich, eine ausgediente Tankstelle mit verschiedenen Gebäuden und einem unterirdischen Schutzbunker wurde als Schauplatz einer zweiten Übung genutzt.
Der Samstag stand dann ganz im Focus der Übung. Im Vormittagsszenario mussten die KatS-Einheiten ihre Zusammenarbeit in dem Waldbrandszenario unter Beweiß stellen. Ein großflächiger Waldbrand bedroht ein angrenzendes Dorf. Die Gebäude direkt am Waldrand standen bei Eintreffen der Feuerwehr bereits in Flammen, zahlreiche Bewohner wurden noch in den Häusern vermutet. Die ersten Einheiten vor Ort leiteten erste Löschangriffe und die Durchsuchung der Häuser ein. Schnell war klar, dass ein Löschzug nicht ausreichend war. Aus dem Bereitstellungsraum in der Kaserne wurden nach und nach alle verfügbaren Einheiten zur Einsatzstelle alarmiert. In verschiedenen Abschnitten arbeiteten die Einsatzkräfte der Feuerwehr, THW und Rettungsdienst die gestellten Aufgaben ab, bauten Riegelstellungen auf, retteten bzw. kümmerten sich um die verletzten Bewohner. Die Löschwasserversorgung wurde anfänglich durch die Tanklöschfahrzeuge sichergestellt und im laufe der Übung durch die Wasserentnahme aus einem Teich erweitert. Die Modautaler Kräfte wurden zur Brandbekämpfung im Übungsdorf eingesetzt. Ein Atemschutztrupp einer anderen Einheit wurde vermisst und musste durch die Modautaler Kräfte gefunden und gerettet werden. Gemeindebrandinspektor Frank Hach fungierte vor Ort als Übungsleitung, beobachte den Ablauf der Übung und spielte verschiedene Übungsszenarien ein. Die Technische Einsatzleitung hatte ihr Quartier ebenfalls in der Kaserne bezogen. Die IuK- Gruppe aus Groß-Bieberau sorgte mit der nötigen Technik für die Kommunikationsfähigkeit zwischen Einsatzleitung und Einheiten. Mittels Pyrotechnik wurde das Einsatzszenario so realistisch wie möglich gestaltet. Zahlreiche Rauch- und Pyroeffekte ließen es so richtig krachen und vermittelten einen realitätsnahen Eindruck.
Nach der Mittagspause kam es auf dem Gelände einer Tankstelle zu mehreren Explosionen. Auf der Anfahrt der ersten Einheiten drang dichter Rauch aus einem Verwaltungsgebäude auf dem Tankstellengelände. Der Katastrophenschutzzug der FF Modautal hatte in diesem Übungsszenario die Gesamteinsatzleitung. KatS-Zugführer Immanuel Czwalina koordinierte den Einsatz und die verschiedenen Kräfte. Mit schwerem Atemschutz gingen mehrere Trupps in das Gebäude zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor. Gleichzeitig wurde eine Riegelstellung zu Nachbargebäuden aufgebaut. Da sich der Brand auf die Tankstelle und angrenzende Gebäude weiter ausbreitete und vor Ort kein ausreichendes Löschwasser zur Verfügung stand musste eine Förderstrecke zum nächsten Vorrat aufgebaut werden. Der Abschnitt Löschwasserversorgung versorgte die Einsatzstelle mit Löschwasser aus einem 1200 m entfernten Teich.
Weitere Erkundungen auf dem Gelände ergaben eine starke Rauchentwicklung in einer unterirdischen Bunkeranlage. Rettungskräfte der Feuerwehr und des THW gingen zur Personenrettung und Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz in den Schutzbunker vor. Zur besseren Entrauchung wurde ein Fluchtschacht des Bunkers geöffnet und mittels eines Hochleistungslüfters das Bunkersystem belüftet. Zwei Personen konnten nach aufwendiger Durchsuchung dem Rettungsdienst übergeben werden.
Im Anschluss an die jeweiligen Übungsabschnitte wurden die Aufgabenstellung sowie die Eindrücke zum Ablauf und Lösungsvarianten durch die Übungsleitung bewertet und mit allen Teilnehmern direkt vor Ort besichtigt und besprochen. Nach Übungsende herrschte Einigkeit darüber an einem besonderen „Event“ dabei gewesen zu sein. Optimale Übungs-Bedingungen in einer perfekten Umgebung machen Lust auf mehr davon. Auf diesem Wege auch noch einmal Danke an den Herrn Huhn von der Bundeswehr-Feuerwehr Lager Stegskopf für die hervorragende Betreuung.