Nachdem sich der Löschzug im Brandauer Feuerwehrgerätehaus aus den Löschfahrzeugen und dem Personal der Feuerwehren aus Ernsthofen, Brandau, Allertshofen/Hoxhohl und Asbach zusammengestellt hat, erhält die Zugführung den Einsatzauftrag: „Flugzeugabsturz im Wald Nähe Meßbach, Bereich `Rimdidim´, Unterstützung der örtlichen Feuerwehr bei Menschenrettung und Brandbekämpfung“.

Als die Kräfte wenig später im schwer befahrbaren Gelände im Bereich Rimdidim eintreffen, bietet sich Ihnen ein Bild der Verwüstung. Brennende Wrackteile liegen umher, dazwischen mindestens zehn, zum Teil schwer verletzte Passagiere, die Luft ist rauchgeschwängert, ein komplizierter und anstrengender Einsatz beginnt. Die bereits vor Ort befindlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Fischbachtal haben die Betreuung der am schwersten Verletzten Personen eingeleitet, dringende personelle Unterstützung wird hier benötigt. Nach erster Erkundung der Lage beschließt die Zugführung alle verfügbaren Kräfte zur Menschenrettung einzusetzen, zeitgleich werden weitere Löschzüge, sowie ein Großaufgebot des Rettungsdienstes  nachalarmiert.

Neben den sieben leicht- bis mittelschwer verletzten Personen, die allesamt ansprechbar sind, erfordern drei Schwerverletzte besonders schnelles, jedoch auch äußerst umsichtiges Handeln. Einer der Piloten hängt mit schweren Rückenverletzungen mit seinem Schleudersitz in einem Baum fest, eine junge Frau ist bewusstlos, ein weiteres männliches Absturzopfer ist von Trümmerteilen eingeklemmt. Die 25 Modautaler Feuerwehrleute haben alle Hände voll zu tun, die Verletzten aus dem unwegsamen Gelände zu Retten und dem eingerichteten Verletztensammelplatz zuzuführen. Besonders die Rettung des im Baum hängenden Piloten gestaltet sich als kompliziert, da dies so zu geschehen hat, dass der Rückenverletzte Mann durch die Rettung keine weiteren Schäden erleidet.

Zwei Stunden nach Eintreffen sind alle Passagiere aus Ihren Zwangslagen gerettet und können dem Rettungsdienst, der mit seinen Fahrzeugen kaum in das Gelände vordringen konnte, übergeben werden - die Löscharbeiten dauern eine weitere Stunde an.

Zum Glück handelte es sich bei diesem Szenario nur um eine groß angelegte Katastrophenschutzübung des Landkreises, die die Schlagkräftigkeit und Verfügbarkeit der Katastrophenschutzeinheiten von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei, sowie deren Zusammenspiel auf die Probe stellen sollte. Rund 400 Einsatzkräfte waren an verschiedenen Einsatzstellen zwischen Fischbachtal und Brensbach eingesetzt, außerdem war die Übung praktische Abschlussprüfung für mehrere Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes.

„Im Ernstfall wäre es wahrscheinlich nicht viel anders gelaufen, lediglich etwas schneller wäre vielleicht manches gegangen“, kommentieren die Einsatzkräfte die Übung am Ende. Zufrieden zeigte sich auch Bürgermeister Klaus-Peter Schellhaas, der auf dem Einsatzleitfahrzeug mit dem Zug ausrückte und sich ein Bild über die Arbeit seines Katastrophenschutzzuges machte.