Die Ostfriesen sind zurzeit wieder in Modautal, um den Ehrenfriedhof zu restaurieren. Im weiten Halbkreis scharten sich die anderen Gäste. Gemeindebrandinspektor Frank Hach konnte darunter auch Landrat Alfred Jakoubek und Bürgermeister Klaus Peter Schellhaas begrüßen.

Es sei mehr als eine bloße Fahrzeugübergabe, wie Hach deutlich machte. Es sei der zweite Schritt eines Gesamtkonzeptes, das die Wehren mit der Gemeinde und mit Unterstützung des Kreises und der Landesregierung umsetzen. „Als im Spätsommer 2003 zwei baugleiche Löschgruppenfahrzeuge an den Standorten Ernsthofen und Brandau von Gutachtern stillgelegt wurden, war dies ein äußerst außergewöhnlicher Fall“, so Hach. Dies habe die finanzschwache Kommune vor die schwierige Aufgabe gestellt, erhebliche Mittel zu beschaffen, um den gesetzlichen Brandschutzbestimmungen gerecht werden zu können.

Feuerwehren, Gemeinde, Kreisbrandinspektor und das hessische Innenministerium hätten schließlich ein Konzept entwickelt, das die Ersatzbeschaffung bis ins Jahr 2012 berücksichtige. Danach sei als erste Stufe bereits im Dezember des vergangenen Jahres ein Löschfahrzeug in Dienst gestellt worden. Mit der Übergabe des Löschgruppenfahrzeugs in Ernsthofen folge jetzt die zweite Stufe, die dritte dann mit der Übergabe eines Fahrzeugs für die Brandauer Wehr.

Das neue Fahrzeug trage dazu bei, den Brandschutz in Ernsthofen sicherzustellen. Aber mit Geräten allein sei es nicht getan, so Hach. Die Ernsthöfer Wehr verfüge über eine schlagkräftige Einsatzabteilung, betreibe gute Jugendarbeit. Die rund 20 Mitglieder der Jugendwehr garantierten auch in Zukunft den Fortbestand dieser Ortsteilwehr.

Bürgermeister Klaus Peter Schellhaas wies darauf hin, dass die Gemeinde Modautal in einem Zeitraum von rund drei Jahren rund 800 000 Euro in den Brandschutz investiere – für Gebäude, Fahrzeuge und Geräte. Damit würden die technischen Voraussetzungen geschaffen, dass Feuerwehrleute im Ernstfall erfolgreich eingreifen könnten. Schmunzelnd wies der Bürgermeister darauf hin, dass Modautal mit dem neuen Fahrzeug über eines von zwei in der Bundesrepublik zugelassenen, tiefer gelegten Feuerwehrautos verfüge. „Nicht wegen des Fahrverhaltens, sondern weil die Einfahrt in unsere Gerätehaus so niedrig ist“, sagt Schellhaas.

Landrat Alfred Jakoubek informierte darüber, dass der Landkreis seine Förderrichtlinien geändert habe. Seither seien nur Stützpunktwehren bei der Anschaffung vom Kreis gefördert worden, jetzt würden auch kleinere Wehren unterstützt. „Ernsthofen ist die erste Wehr, die davon profitiert und erhält so eine Kreiszuschuss von 54 000 Euro“.

Nachdem Pfarrer Joachim Fuchs das neue Fahrzeug gesegnet hatte, zeichnete der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Jürgen Heyd, noch Herbert Gries und Peter Plößer aus, die seit 50 Jahren der Wehr angehören. Die österreichischen Freunde überreichten ein Modellfahrzeug aus der Zuckerbäckerwerkstatt.

Eingebettet war diese Fahrzeugübergabe in einen Tag der offenen Tür, bei dem die Ernsthöfer Wehr über Brandschutz und Brandbekämpfung informierte und verschiedene Vorführungen geboten wurden.