Gefährliche Stoffe und Güter stellen bei entsprechenden Einsatzlagen eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte dar. Deshalb stand am 07.08.2016 eine praktische Ausbildungseinheit zum Thema Gefahrgut im Dienstplan für die Feuerwehren Modautal Nord. Den Übungsteilnehmern wurde an vier Stationen vermittelt, welche Maßnahmen bei einem Gefahrgutersteinsatz getroffen werden können.

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Eine Station beschäftigte sich mit theoretischen Grundlagen wie der Kennzeichnung von gefährlichen Stoffen und Gütern, dem europäischen Notfallsystem und Sicherheitsabständen bei Gefahrguteinsätzen. Auch die Stoffidentifikation mittels Nachschlagewerken oder Gefahrgut-App wurde thematisiert.

Das Abdichten eines leckgeschlagenen Gefahrgutbehälters konnten die Einsatzkräfte an der nächsten Station üben. Hier wurden verschiedene Materialien zur Abdichtung eingesetzt, z. B. Gummimatten mit Spanngurten, Schläuche oder Holzstopfen. Die Vorstellung und Erprobung von Chemikalienschutzanzügen unterschiedlicher Klassifikation stand ebenfalls auf dem Plan.

Für die Dekontamination von Einsatzkräften oder Betroffenen wurde an der dritten Station eine Dekontaminationsdusche aufgebaut. Dies geschah mithilfe von Steckleiterteilen, Saugschläuchen, einer Plane für die Rückhaltung des kontaminierten Wassers und eines Hohlstrahlrohres als Duschkopf.

Thema der vierten Station war die Eindämmung und Beseitigung eines Ölfilms auf einem offenen Gewässer. Der Klein-Bieberauer Löschteich bot hierfür ideale Voraussetzungen. Eine variable Ölsperre aus druckluftgefüllten Schläuchen konnte hier verlegt werden.

Fazit der Übung:
Zwar stellen Gefahrguteinsätze keinen Einsatzschwerpunkt der Modautaler Feuerwehren dar, dennoch müssen die Einsatzkräfte auf derartige Ereignisse vorbereitet sein. Auch ohne Gefahrgut-Spezialausrüstung kann eine Ortsteilfeuerwehr bis zum Eintreffen des Gefahrgutzuges effektive Erstmaßnahmen durchführen und damit Personen, Umwelt und Sachwerte schützen.