Die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Modautal fand in diesem Jahr am 12. April statt. Dazu hatte die Feuerwehr in das Bürgerhaus Allertshofen-Hoxhohl eingeladen.

Gemeindebrandinspektor Frank Hach begrüßte die rund 130 Versammlungsteilnehmer. Einen besonderen Gruß ging an die anwesenden Ehrengäste Landrat Klaus Peter Schellhaas, den Vorsitzenden der Gemeindevertretung Werner Balß, an den Bürgermeister Jörg Lautenschläger, an die anwesenden Gemeindevertreter, Gemeindevorstands- und Ortsbeiratsmitglieder, an den Stellv. Kreisbrandinspektor Dieter Pabst, an den Kreisbrandmeister Manuel Feick, an den Leiter der Polizeistation Ober-Ramstadt G. Endress, an den Ehrenortsbrandmeister Werner Rämisch, an den Sprecher der Ehren- und Altersabteilung Günther Bersch, sowie an die Vertreter der Sparkassenversicherung - SV Kommunal GmbH Alfred Jakoubek und Martin Eiffert.

Sparkassenversicherung fördert Brandschutz

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Alfred Jakoubek grüßt die Versammlung und freut sich darüber im Kreise der „Feuerwehrfamilie“ zu sein. Er erläutert die Rolle der Sparkassenversicherung - SV Kommunal GmbH als langjähriger Partner der Feuerwehren. Die SV stattet derzeit alle Freiwilligen Feuerwehren ihrer Mitglieder mit mobilen Rauchverschlüssen (Wert ca. 450 Euro) und Hohlstrahlrohren (Wert rd. 500 Euro) aus. Damit möchte die SV einen „aktiven Beitrag leisten, damit die Feuerwehren noch effizienter und besser mit den Herausforderungen einer Brandbekämpfung fertig werden können“ so Jakoubek in seinen Ausführungen.

Zusatzinfo Mobiler Rauchverschluss: Die Feuerwehr geht bei Brandeinsätzen in mehrgeschossigen Gebäuden meist über den Treppenraum vor. Hierbei besteht die Gefahr, dass durch das Öffnen von Türen die Ausbreitung von Brandrauch begünstigt wird und dadurch Rettungswege verrauchen. Durch Brandversuche und Brandsimulationsrechnungen konnte gezeigt werden, dass der Einbau von „mobilen Rauchverschlüssen“ durch Einsatzkräfte der Feuerwehr die Rauchausbreitung wirksam stoppen kann. Durch den Einsatz von mobilen Rauchverschlüssen lassen sich in vielen Fällen rauchfreie Treppenräume als Rettungswege für die Selbst- und Fremdrettung sicherstellen, Rauchgasinhalationen vermeiden, kritische Einsatzsituationen entschärfen und umfangreiche Sachschäden verhindern.

Zusatzinfo Hohlstrahlrohr: Bei Hohlstrahlrohren wird das Wasser durch eine ringförmige Düse geleitet. Außerdem besteht die Möglichkeit das Sprühbild individueller an die Einsatzsituation anzupassen. Dadurch ist eine bessere Wasserverteilung und somit auch eine wirkungsvollere Rauchgaskühlung möglich. Bei den durch die Sparkassenversicherung zur Verfügung gestellten Hohlstrahlrohre kann der Durchfluss geregelt werden, die Wasserabgabe muss dazu nicht unterbrochen werden. Somit kann der vorgehende Strahlrohrführer einen wassersparenden und dynamischen Löschangriff durchführen.

Jahresberichte der Abteilungen

Gemeindejugendfeuerwehrwart Daniel Czwalina berichtete über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehren im abgelaufen Jahr. Es wurden erhebliche Anstrengungen zur Mitgliederwerbung und –gewinnung durchgeführt. Im abgelaufenen Jahr konnte ein Mitglied der Einsatzabteilung zugeführt werden. Die Zahl der Jugendfeuerwehrmitglieder verzeichnete mit 48 Mitgliedern einen leichten Rückgang (-4) gegenüber dem Vorjahr. Es wurden wieder diverse Veranstaltungen auf Gemeinde-, Bezirks- und Kreisebene durchgeführt bzw. besucht. Somit war auch im abgelaufenen Jahr für die Mitglieder der Jugendfeuerwehren ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Der Gemeindebrandinspektor berichtete von den Ereignissen des abgelaufenen Jahres. Zunächst ging er auf die vergangenen Wahlen 2013 in den Ortsteilen ein. In Allertshofen-Hoxhohl und Klein-Bieberau/Webern wurden die bisherigen Amtsinhaber bestätigt. Die Anzahl der Mitglieder der Einsatzabteilung verzeichnete im abgelaufenen Jahr ebenfalls einen leichten Rückgang (-10). Zum 31.12.2012 sind 161 Kräfte im Einsatzdienst tätig. Die Einsatzzahl lag erfreulicherweise etwas unter dem Jahresdurchschnitt der letzten Jahre. Die FF Modautal verzeichnet insgesamt 79 Einsätze in 2012. Im Rahmen der Einsätze konnte eine Person gerettet werden. Es waren keine Toten bei den Einsätzen zu verzeichnen. Hinzu kamen 15 Brandsicherheitsdienste. Hieraus ergeben sich 1.555 Personenstunden zur Abarbeitung der genannten Tätigkeiten.

Ein Schwerpunkt setzte in 2012 die Ersatzbeschaffung des Einsatzleitwagens (ELW) Modautal und die Einführung des Digitalfunks.

Der Modautaler Einsatzleitwagen ist ein fester Bestandteil der Alarm- und Ausrückeordnung. Dieses Fahrzeug ist bei allen Einsätzen in den elf Modautaler Ortsteilen dabei und stellt dem Einsatzleiter vor Ort, neben umfangreicher Kommunikationsausstattung und wichtigen Kleingerätschaften, die aus wirtschaftlichen Gründen nur einmal vorgehalten werden, auch die entsprechenden Einsatzführungskomponenten zur Seite, die für eine effektive und gute Einsatzabwicklung erforderlich ist.

Der Digitalfunk ist bei der FF Modautal erfolgreich angekommen. Im Februar 2012 wurden die Modautaler Einsatzkräfte intensiv im Umgang mit der neuen Technik beschult. Seit Mai 2012 werden die digitalen Handfunkgeräte im Einsatz genutzt. Die Funkzentrale im Feuerwehrgerätehaus in Brandau ist betriebsbereit. Der Einbau der Geräte in die Fahrzeuge ist teilweise vollzogen und steht kurz vor dem Abschluss.

Auch das Projekt "Feuerwehr Modautal Nord" wurde im abgelaufenen Jahr vorangetrieben. Die Feuerwehren Asbach, Ernsthofen, Klein-Bieberau und Neutsch möchten im Rahmen einer strukturellen Neuausrichtung an einem neuen Feuerwehrstandort zusammengehen. Abschließend bleibt festzuhalten, dass das Konzept auch von Kreis- und Landesseite breite Unterstützung findet. Hier gilt es nun das Projekt weiter zu verfolgen.

Die drei Kindergruppen haben sehr gute Arbeit geleistet. Zum Jahresende waren 37 Kinder in den Kinderfeuerwehren in Allertshofen-Hoxhohl, Brandau und Ernsthofen Mitglied. Es wurde ein abwechslungsreiches und interessantes Programm für die Kinder geboten. Die ersten Kinder der Kindergruppe konnten bereits in die Jugendfeuerwehren übernommen werden. Auch hier waren die Betreuerinnen und Betreuer der Kinderfeuerwehren stark engagiert.

Während andere Bürger ihrer Freizeitgestaltung und Erholung nachgehen, sind die Mitglieder der Einsatzabteilungen neben ihrem Beruf zusätzlich am Abend und am Wochenende gefordert, um eine kontinuierliche Aus- und Fortbildung zu betreiben. Dafür gilt ihnen Dank und Anerkennung. Einen besonderen Dank sprach Hach den Kameraden aus, die sich in den überörtlichen Sachgebieten engagieren.

Zum Abschluss seines Berichtes ging Hach auf seine 11 Jährige Tätigkeit an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Modautal ein. Er zog Resümee über seine Dienstzeit, den rund 1.100 Einsätzen, den Beschaffungen und der guten Zusammenarbeit mit allen beteiligen Gremien und Verantwortlichen. Er schloss seinen Bericht mit dem Dank an die Einsatzkräfte der Modautaler Feuerwehren für die stetige Bereitschaft sich in der Feuerwehr zu engagieren, insbesondere bei den Jugendfeuerwehrwarten, Wehrführern und Stellvertretern die zusätzlich Verantwortung in den Feuerwehren übernehmen und somit viel Zeit für ihre ehrenamtliche Funktion aufwenden.

Der Sprecher der Ehren- und Altersabteilung Günther Bersch ging in seinem Bericht auf die Aktivitäten der Ehren- und Altersabteilungen ein. So wurden diverse Veranstaltungen auf Gemeindeebene besucht und organisiert. Auch auf Kreisebene wurden viele Veranstaltungen besucht und somit die Kameradschaft gepflegt. Auch für das laufende Jahr sind gemeinsame Veranstaltungen der Modautaler Ehren- und Altersabteilungen geplant. Bersch rief alle Mitglieder auf, sich bei den gemeinsamen Veranstaltungen zu beteiligen.

Versammlung wählt neue Führung

Zur Wahl des Gemeindebrandinspektors und seines Stellvertreters lag ein einstimmig beschlossener Vorschlag des Wehrführerausschusses vor. In den anschließenden Wahlen der Mitglieder der Einsatzabteilung wurde Marcus Bauer (FF Brandau) zum neuen Gemeinderbrandinspektor und Immanuel Czwalina (FF Ernsthofen) zum Stellvertretenden Gemeindebrandinspektor gewählt. Zur Wahl des Sprechers der Ehren- und Altersabteilung auf Gemeindeebene wurde der bisherige Amtsinhaber Günther Bersch (FF Allertshofen-Hoxhohl) vorgeschlagen und von den anwesenden Mitgliedern der Ehren- und Altersabteilung einstimmig gewählt.

In den anschließenden Grußworten bedankten sich der neue GBI Marcus Bauer und stellv. GBI Immanuel Czwalina für das entgegengebrachte Vertrauen.

Für die Alters- und Ehrenabteilung überreichten Günther Bersch und Werner Rämisch Bild-
bände an das scheidende Führungsduo Frank Hach und Jens Haumann.

DSC 2341Bürgermeister Jörg Lautenschläger dankte den gemeindlichen Abteilungen und den Feuerwehrvereinen für ihre Arbeit und verwies auf die Anstrengungen der Gemeinde insbesondere in finanzieller Hinsicht. Ausführlich würdigte er die ereignis- und erfolgreiche Amtszeit von Frank Hach und Jens Haumann und überreichte Ehrengaben der Gemeinde.

Wehrführer Ludwig Bär und Thomas Spieß schlossen sich dem Vortrag von Bürgermeister Lautenschläger an und dankten dem bisherigen Führungsduo im Namen des Wehrführerausschusses für ihren vorbildlichen und wegweisenden Einsatz mit zwei geschnitzten Floriansfiguren.

Stellv. KBI Dieter Pabst betonte in seinem Grußwort die Vorreiterrolle, die Modautal im Landkreisim Laufe der letzten Jahre eingenommen hat.

Der Leiter der Polizeistation Ober-Ramstadt, Herr Endress, grüßt im Namen seiner Behörde und verwies auf die gute Zusammenarbeit.

Landrat Klaus Peter Schellhaas stellt das international vorbildliche ehrenamtliche Selbsthilfe-system Deutschlands heraus und betont die Orientierungshilfe, die die Feuerwehr gerade Jugendlichen geben kann. Er dankt ebenfalls Frank Hach und Jens Haumann und erinnertan die vielfältigen Probleme, die bereits in seiner Amtszeit als Modautaler Bürgermeister -insbesondere durch den unermüdlichen Einsatz von Frank Hach - erfolgreich gemeistert werden konnten.

Verdiente Kameraden erhalten Ehrungen für geleistete Arbeit in Feuerwehr und Politik

Landrat Schellhaas zeichnete Ernst Seeger (FF Brandau) und Günther Bersch (FF Allertshofen-Hoxhohl) nach ausführlicher Laudatio für ihre ehrenamtliche Arbeit, auch außerhalb der Feuerwehr, mit dem Landesehrenbrief aus.

Markus Seeger (FF Brandau) erhält für 25 Dienstjahre das silberne Brandschutzehrenzeichen. Klaus Pipping (FF Lützelbach), Ernst Seeger (FF Allertshofen-Hoxhohl) und Wilfried Ruths (FF Asbach) erhielten für 40-jährige Dienstzeit das goldene Brandschutzehrenzeichen von Landrat Schellhaas überreicht.

Als weitere besondere Ehrung überreicht Stellv. KBI Pabst an Ernst Seeger (FF Brandau) das Deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze.

Beförderungen nach erfolgreich geleisteter Ausbildung

DSC 2429Im Folgenden wurden zahlreiche Beförderungen ausgesprochen, sowie eine Anerkennungsurkunde des Landes Hessen für 10, 30 und mindestens 40-jährige aktive Dienstzeiten vergeben:

Feuerwehrmann
Andreas Keck-Kühlmaier, Jonas Matthes, Kay Löchner, Sebastian Drechsler (FF Ernsthofen), Jan Feick und Patrick Zimmer (FF Neunkirchen)

Oberfeuerwehrmann
Markus Kohl (FF Allertshofen-Hoxhohl) und Tobias Rauth (FF Asbach)

Hauptfeuerwehrfrau
Nina Essinger und Laura Hauger (FF Brandau)

Löschmeister
Andreas Fink (FF Klein-Bieberau/Webern)

Oberlöschmeister
Daniel Czwalina (FF Ernsthofen)

Hauptlöschmeister
Andreas Bersch (FF Allertshofen-Hoxhohl)

Anerkennungsurkunde des Landes für 10 Jahre Einsatzdienst
Kevin Klemm (FF Lützelbach) und Dennis Lautenschläger (FF Neutsch)

Anerkennungsurkunde des Landes für 30 Jahre Einsatzdienst
Ralf Sieber (FF Brandau), Georg Würtenberger (FF Brandau), Karl-Heinz Würtenberger (FF Brandau) und Dieter Fromm (FF Lützelbach)

Anerkennungsurkunde des Landesfür mindestens 40 Jahre Einsatzdienst
Wolfgang Koch (FF Allertshofen-Hoxhohl), Siegfried Feick (FF Asbach), Wilfried Ruths (FF Asbach), Manfred Schanz (FF Asbach), Georg Helfrich, Ernst Seeger, Heinz Seyfert (FF Brandau) und Eberhard Bauer (FF Lützelbach)

Aus der Einsatzabteilung wurden Peter Flügel und Ernst Seeger (FF Brandau) in die Ehren- und Altersabteilung verabschiedet.

Text: Marcus Bauer / Bilder: FF Modautal